Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland, Bezirksverband Lübeck e.V.
Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland, Bezirksverband Lübeck e.V.

Hufkurs mit Martin Bösel

Am 24. Juni war es soweit, der zweite Hufkurs der VFD Lübeck mit Martin Bösel ging an den Start; und es hat sich wieder gelohnt. Als “Wiederholungstäter“ war mir die Arbeits- und Vorgehensweise von Martin zwar bekannt und trotzdem bzw. gerade deshalb habe ich mich zu einer erneuten Teilnahme angemeldet.

Begonnen wurde mit einer kurzen Vorstellungsrunde, wobei Martin sich bei der Vorstellung seiner Arbeit bewusst kurz gefasst hat, da Erklärungen und Erläuterungen direkt am Pferd sehr viel besser darzustellen sind.

Auch wenn man kein eigenes Pferd dabei hat, ist es sehr interessant und lehrreich. Immer zwei Pferde zurzeit haben im großzügigen Stall auf dem Stüvhof Platz, um beguckt und beurteilt zu werden. Dabei geht es nicht darum, Fehler zu finden, sondern einfach die Lage zu beurteilen. Viele Pferde waren auch bewusst die letzten Wochen nicht an den Hufen bearbeitet worden.

Bei fast allen Pferden ist bei genauem Hinsehen zu erkennen, dass sie ihre Vorderbeine leicht rückständig unter sich stellen. Ein deutliches Zeichen, dass die Trachten zu hoch sind. Je höher die Trachten sind, desto mehr muss das Pferd die Vorderbeine unter den Körper stellen, um die Balance wieder herzustellen.

Dann war ich an der Reihe, in diesem Jahr hatte ich meine Stute Fatima mitgenommen. Sie hatte leider schon Hufrehe, so dass ihr Hornwachstum mich in der vergangenen Zeit schon einiges an Kopfzerbrechen gekostet hat. Die Zehe wächst und wächst und ich hatte ständig das Gefühl, dass sie zu flach fußt. Das regelmäßige Kürzen der Zehe hatte schon einen deutlich schöneren Huf gemacht, aber richtig glücklich war ich nicht, zumal sich auch noch Hornsäulen durch eine verbreiterte weiße Linie entwickelt hatten.

Ich hatte es auch schon geahnt, aber vorher wider besseren Wissens nicht umgesetzt: ihre Hufe waren insgesamt und insbesondere die Trachten noch zu lang. Unter den fachkundigen Blicken von Martin habe ich ihre Hufe geschnitten und geraspelt und am Ende kamen hübsche kleine Hufe, passend zum Pony, dabei heraus.

Es war ein sehr kurzweiliger Tag und auch der Sonntag verging wie im Flug. Durch die Vielzahl der verschiedenen Rassen und der entsprechenden Vielzahl an unterschiedlichen Hufen hatten wir viel Zeit und viele Möglichkeiten, unseren Blick zu schulen. Von flachen, platten Hufen über steile, schon in Richtung Bockhuf tendierende Hufe, vom Friesen über Haflinger, Quarterhorse und diversen „Normal-Pferdchen“ bis zum Shetty war alles dabei.

Mir persönlich gefällt es sehr, dass es eben kein ausschließlich theoretischer Kurs ist, sondern man selber Handanlegen muss. Keiner nimmt einem die Feile aus der Hand und „macht mal eben“. Auch nicht den Hammer und den Nagel, wobei man da manchmal dankbar gewesen wäre. Selbst ist der Mann, bzw. die Frau!  Selbstverständlich alles nach deutlicher Erklärung und unter Martins wachsamen Augen.

 

Vielen Dank an Martin, der nicht müde wurde, uns alles zu zeigen und zu erklären. Nun wissen wir auch, welche Knipperzange gut ist und vor allem: wie schleife ich meine Hufmesser!! Ein Anliegen von fast allen TeilnehmernJ.

Vielen Dank an Janine, die diesen Kurs wieder organisiert hat und uns nicht nur Paddocks, Wiese und den Stall zur Verfügung gestellt hat, sondern wir auch die Möglichkeit hatten, gemütlich zusammen zu sitzen und uns außerdem noch mit heißen und kalten Getränken verwöhnt hat; hier auch ein herzliches Dankeschön an Eddy!

Danke für dieses lehrreiche Wochenende und… würde es nochmal stattfinden… ich wäre wieder dabei!

 

Berit Huckfeldt

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